Der Samstagmorgen begann für AVIA racing mit perfekten Wetterbedingungen: Wolkenloser Himmel und Temperaturen um die 20°C. Diese Verhältnisse änderten sich auch am gesamten Wochenende nicht, bei den Rennen am Nachmittag war die Temperatur nur leicht höher. In den 20 Minuten Zeittraining fand Jan Marschalkowski noch nicht die passende perfekte Runde, somit stand am Ende der neunte Startplatz im Feld auf dem Tableau. Marschalkowski fuhr dann auch den Start und nachdem er einige Positionen verloren hatte kam er auf Hochtouren und arbeitete sich sukzessive nach vorne. Zur Rennhalbzeit fand der Pflichtboxenstopp statt und Routinier Still kletterte ins Cockpit, inzwischen lag der BMW M4 GT4 #4 auf der fünften Position. Trotz bereits abbauender Reifen ging Still das Tempo der Spitze mit und hielt die prominente Rennfahrerin Claudia Hürtgen mit ihrem M4 hinter sich. Zehn Minuten später war der AVIA racing BMW bis auf den vierten Platz vorgefahren und Still verteidigte die Position bis zum Zieleinlauf. Die Teamleistung wurde mit dem Siegerpokal der Juniorenwertung belohnt.
„Das Ergebnis ist unfassbar und ich freue mich so sehr! Nach den Schwierigkeiten im Qualifying und auch den Positionsverlusten nach dem Start habe ich mich hart zurückgekämpft. Hendrik hat in seinem Stint auch einen wahnsinnig guten Job gemacht und ging eine tolle Pace. Für das tolle Resultat kann ich mich nur bei ihm und dem Team AVIA Sorg Rennsport bedanken!“ schildert Jan Marschalkowski seine Emotionen.
Hendrik Still zeigt sich ebenso erfreut: „Nach dem mühsamen Qualifying waren die Gesichter doch erst recht lang, irgendwo fehlte uns die Speed. Allerdings war es auch sehr eng, so lagen Platz 9 bis 15 im Zehntelsekundenbereich zusammen. Hier ist noch Nacharbeit gefragt. Jan hat sich eindrucksvoll im Feld behauptet und mir das Auto auf einem tollen Platz übergeben. Ich musste dann das Rennen, besonders die abbauenden Reifen nur noch verwalten, was mir zum Glück gelang. Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben uns wacker durchgekämpft. Für Jan freue ich mich natürlich besonders. Auch das Team war wieder super eingespielt, vielen Dank dafür.“
Das Zeittraining am Sonntag verlief alles andere als zufriedenstellend für AVIA Sorg Rennsport. Hendrik Still musste sich mit dem 22. Startplatz zufriedengeben und war als Startfahrer dann am Zug das Feld von hinten aufzurollen. Mit fahrerischem Können und dank Unfällen im vorderen Feld kämpfte Still sich bis hinter die Top Ten. Im Eifer des Rennens kam es dann zu einem Kontakt mit einem Gegner, den die Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegte. Still kam auf Rang 19 zurück und abermals begann eine Aufholjagd bis zum Boxenstopp. Youngster Marschalkowski führte diese Jagd weiter fort und gewann Position um Position. So lag er fünfzehn Minuten vor Schluss bereits auf Position zehn die er bis zum Schluss halten konnte.
Hendrik Still: „Es ist mir im Nachhinein nicht zu erklären, wie es heute zum letzten Startplatz kam, sowas darf mir nicht passieren. Die Geschwindigkeit im Rennen ist definitiv da, das zeigten beide Rennen. Leider bekam ich eine Durchfahrtsstrafe nach einem leichten Kontakt - somit war wieder Aufholen angesagt. Für das Qualifying müssen wir noch viel arbeiten, denn mit einer besseren Position sind wir bei der Musik an der Spitze dabei und könnten uns aus den Kämpfen im Mittelfeld raushalten. Der zehnte Platz geht am Ende in Ordnung.“
„Das Qualifying war wirklich verkorkst, von ganz hinten zu starten ist natürlich nie toll.“, sagte Jan Marschalkowski am Sonntagnachmittag. Er führt aus: „Schlussendlich ist Zehnter in der Gesamtwertung und Platz fünf in der Juniorenwertung noch ein recht gutes Ergebnis. Wir schauen wie es nach den Analysen nächstes Mal weitergeht.“
Teamchef Benjamin Sorg zieht Resümee: „Schon am Nürburgring war das Qualifying unsere Schwachstelle, auch hier in Hockenheim müssen wir feststellen, dass da noch einiges an Nacharbeit zu tun ist. Im Rennen konnten wir hingegen eine wirklich tolle Speed zeigen und schnupperten am Samstag schon am Podium. Rang Vier und den Sieg bei den Junioren ist ein tolles Ergebnis nach der Aufholjagd und beweist das Potential der Fahrer und des Teams. Das Sonntagsrennen war turbulent und nervenaufreibend. Von 22 auf 11, wieder zurück, um dann nach einer Stunde auf Rang Zehn zu beenden, das war spannend. Bis zu den Rennen auf dem Sachsenring müssen wir nun unsere Hausaufgaben für „die eine schnelle Runde“ machen, dann sind Spitzenplätze möglich.“
Die nächste Station der ADAC GT4 Germany mit den Rennen fünf und sechs ist der Sachsenring. Dort wird im Rahmen der ADAC GT Masters vom 02. Bis 04. Oktober der AVIA racing BMW M4 GT4 #4 wieder auf Pokaljagd gehen. Zuvor steht für AVIA Sorg Rennsport der Jahreshöhepunkt im Rennkalender. Denn vom 24. bis 27. September startet der AVIA racing BMW M240i Cup5 beim legendären ADAC TOTAL 24h Rennen auf dem Nürburgring.