Zum Auftakt der Deutschen Rallyemeisterschaft trafen sich die besten Rallyeteams in St. Wendel zum Start der ADAC Saarland Rallye. Das AVIA racing Team Melanie Schulz und Jennifer Lerch fieberten mit ihrem neuen Einsatzfahrzeug ebenfalls dem Start in die neue Saison entgegen. Die Wetterbedingungen haben eine höchst anspruchsvolle Rallye geboten.
Einsetzender Schneeregen bis starkem Schneefall bereiteten dem Team am Freitag Kopfzerbrechen über die anstehenden 145 km Wertungsprüfungen auf 35 % Schotter und den restlichen schmierigen, vereisten und schneebedeckten Asphaltstraßen und somit begann der Reifenpoker. Wegen zu starkem Schneefall wurden zwei Prüfungen am Freitag gestrichen, somit wurde nur der kurze Stadt-Rundkurs in St. Wendel gefahren. Leider wurde dabei eine Runde zu wenig gefahren und die Maximalzeit mit über fünf Minuten Strafzeit angerechnet.
Zu einem langen Rallyetag startete Melanie und Jennifer am Samstagfrüh zu den Wertungsprüfungen in den Höhenlagen des Hunsrücks. Die anspruchsvollste Prüfung war dabei auch die längste Bestzeitfahrt auf 25 km Länge. „Nach kurzer Überlegung haben wir uns glücklicherweise auf handelsüblichen M+S entschieden und konnten somit eine gute Zeit in den beiden Durchgängen fahren“ so Pilotin Melanie Schulz in der Mittagspause. Als dann der Wettergott doch noch etwas Gutes tun wollte, bescherte er ein paar Stunden Sonne. Daraufhin wechselte das Team auf weiche Semislicks, da die Wertungsprüfungen teils abtrocknete Wege, aber immer mit Matsch und Wasserüberläufe bedeckt war. Bei den folgenden Asphaltprüfungen verbesserte Schulz ihre Zeiten, allerdings wurde sie durch einige eingeholte Teilnehmer auf den Prüfungen beim Überholen aufgehalten. Eine schnelle Asphaltprüfung verlief komplett im Wald, war dadurch sehr schmierig und zum Teil vereist. „Beim anbremsen einer schnellen links rechts Kurvenkombination verführte der Optimismus zu einem „Dreher“, waren aber trotzdem zehn Sekunden schneller als beim ersten Durchgang“ so die Copilotin Jennifer Lerch beim Service. Die letzten vier Prüfungen mussten bei einsetzender Dunkelheit und Minustemperaturen gefahren werden. Dabei war ein sehr konzentriertes Fahren auf die Ansage der Beifahrerin das oberste Gebot. Außer einem zu späten Bremsen an einem Abzweig musste der Notausgang gewählt und Zurückgestoßen werden, trotz alldem war das Team beim Zieleinlauf über einen 4. Platz in der Citroen Racing Trophy in der Divison R3 zufrieden.
Fazit von Melanie Schulz: „Trotz den äußerst schwierigen Bedingungen und somit höchst anspruchsvollsten Rallye fühle ich mich im neuen Auto mit dieser Leistung sehr wohl. Trotzdem müssen wir noch viel an uns arbeiten, damit wir gut vorbereitet bei der Rallye Sulinger Land angreifen können.“